II Rechtliches Teilprojekt

Das vALID-Team der Universität Hannover (Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht, Strafrechtsvergleichung und Rechtsphilosophie von Prof. Dr. Susanne Beck) beschäftigt sich im Rahmen des Projekts mit rechtlichen Fragen der durch künstliche Intelligenz gestützten Entscheidungsfindung im klinischen Bereich.

Gerade bei medizinischen Entscheidungen spielen Transparenz und klare Verantwortungsverteilung eine zentrale Rolle. Nur so lassen sich Handlungsmacht der Ärzte und Selbstbestimmung der Patienten soweit wie möglich garantieren. Der Einfluss von KI auf die Entscheidungsfindung verändert unser bisheriges Verständnis dieser Konzepte. Zur genaueren rechtlichen Betrachtung dieser Problematik wird im vALID-Projekt in einem ersten Schritt der rechtliche Status Quo bezüglich des Einsatzes von KI im Rahmen von medizinischen Entscheidungen erarbeitet. Anschließend werden Lösungsansätze identifiziert und diese auch mit Blick auf andere Rechtskulturen betrachtet. In engem Austausch mit den Projektpartnern werden die empirischen Ergebnisse rechtlich bewertet und mit den ethischen Überlegungen verknüpft. Im Mittelpunkt steht daher die Ausarbeitung adäquater Praktiken für medizinische Entscheidungen mit Hilfe von KI-Systemen, welche auch weiterhin eine Zuschreibung rechtlicher Verantwortung unter gleichzeitiger Wahrung der Patientenautonomie erlauben. Eines der wichtigsten Ziele ist es, zusammen mit den Projektpartnern geeignete Richtlinien zur Schaffung neuer gesetzlicher Regelungen für den Einsatz von KI im medizinischen Kontext zu entwickeln.